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mit Bauhaus

Im Hintergrund tönen die Domglocken, Zigarren qualmen, Damen in festlicher Robe tanzen, einige Herren im Smoking schließen dezent ihre Geschäfte ab. Das Gerling Quartier, mitten in Köln, ist ein Ort, der Nachkriegsgeschichte geschrieben hat.

Geprägt von klassischer Architektur, hellen Muschelkalk-Fassaden, Grandezza und holzgetäfelten Räumen, wurde es um den Schreibtisch eines Patriarchen aufgebaut: Dr. Hans Gerling. Lebemann, Sohn von Robert Gerling, von dem er 1904 den gleichnamigen Versicherungskonzern übernahm und ihn von seinem Büro mit Blick auf den Gereonshof und die Bildhauereien von Arno Breker nach dem Zweiten Weltkrieg steuerte. Ein Herrscher im Maßanzug und mit Grundsätzen: Besucher wurden von außen im Flur um sein Büro herumgeführt, um die volle Raumlänge zu ermessen.

Wenn der Vorzeigeunternehmer später an sein hohes Fenster mit schussfester Verglasung trat, blickte er auf die Domstadt und das Quartier, das er prägte und das für viele Kölner heute noch als Signet für das Wirtschaftswunder steht: Ein lichthelles Ensemble von rund 33.000 Quadratmetern, mit zeitlosen Fassaden, 50er Jahre Charme, effektvoll inszenierten Räumen und einer berühmten Bar, in der Diplomaten, Wirtschaftsmagnaten oder Politiker wie Konrad Adenauer ein- und ausgingen. „Wenn ich nicht die Leitung des Konzerns hätte übernehmen müssen, wäre ich sicher Architekt geworden,“ war Hans Gerling überzeugt.

Orte Magazin #2, Tecta