Das Kran-Hotel in Harlingen

Einmal
Kranführer

Einmal Kranführer sein, übernachten wo früher die Maschinen dröhnten; oder lieber im Leuchtturm und Rettungsboot träumen? Für Menschen, denen die Nächte viel zu schade sind, um sie zu verschlafen, gibt es drei kuriose Hotels in Harlingen.
Ssssss, der Ton klingt, als würde man eine Flasche unter Überdruck öffnen, präzise schiebt sich der Aufzug in die Kabine eines alten Hafenkrans, der heute als Designersuite überrascht: Metallwände in warmes Rot getaucht, eine große Panoramascheibe mit Blick aufs Wattenmeer. „Die Leute glauben kaum, dass in einem Maschinenraum soviel Platz sein kann,“ erklärt Journalist Gosse Beerda, der den Kran zum Wert eines Haufen Altmetalls erwarb, abmontieren, umbauen liess und mit Eames-Sesseln, Touchscreen und Plasmabildschirm zu einer Hotel-Suite umfunktionierte. Clou: mit einem Hebel setzen Gäste den 60.000 Tonnen schweren Stahlkoloss in Bewegung und können ihr eigenes Panorama bestimmen.
Inzwischen ist der Kran Wahrzeichen von Harlingen, einem Küstenstädtchen im holländischen Friesland. „Ich bin Romantiker, “ erklärt Beerda, „gemeinsam Zeit an intimen Orten zu verbringen, ist der Antrieb für meine Projekte!“ Auch seine zwei weiteren Minihotels sind nur für zwei Gäste gedacht und gut gebucht. Ein weißer Leuchtturm und ein britisches Rettungsboot, das früher Menschen- und heute Liebesleben mit Teakholzbadewanne und Wasserlilienbett rettet. Erfinder Gosse Beerda gesteht: „Kurz nach einer Buchung erhielten wir einen Brief: wir können nicht mehr kommen, die Ehe ist geschieden. Das war schade, dann kommen auch wir zu spät!“

U.a. in: WDR TV, ServiceZeit Reisen,  A&W, Vogue, Die Zeit usw.
www.havenkraan.nl/de